Vertrauen - don´t talk the walk, walk the talk!

Vertrauen schafft Eigenbestimmung, Effizienz und macht Prozesse schnell.  Vertrauen ist ein wesentlicher ökonomischer Faktor und die Fähigkeit, Vertrauen aufbauen zu können, ist eine Schlüsselkompetenz in Gegenwart und Zukunft.


Das habe ich in meinem Artikel Vertrauen - Der Schlüssel erfolgreicher Unternehmenspolitik dargelegt.
Dort habe ich ebenfalls versucht, die Vorteile einer Kultur des Vertrauens herauszustellen.

Zusammenfassend lässt sich aufführen:

  • Vertrauen ist sicherer als jede Sicherungsmaßnahme.

  • Vertrauen kontrolliert effektiver als jedes Kontrollsystem.

  • Vertrauen schafft mehr Werte als jedes wertsteigernde Managementkonzept.

Überall wird Vertrauen beschworen, gewünscht, gefordert. 

Sowohl Führungskräfte als auch Mitarbeitende sind einstimmig der Meinung, dass Vertrauen unabdingbar im Unternehmen ist. Ja, es ist sogar das Wichtigste für die Zusammenarbeit, geben die Befragten an. 

Gleichzeitig ist es oft das Seltenste. 

Von Vertrauen wird immer dann gesprochen, wenn es vermisst wird.
Der Autor Reinhard Sprenger formulierte es in seinem Buch “Vertrauen führt” eindrücklich: “Seine Erscheinungsweise ist die Nichtexistenz.”
Je mehr über Vertrauen gesprochen wird, desto gravierender scheint die Krise.


Zu beobachten ist eine riesige Differenz zwischen dem Vertrauensbedarf und -rhetorik und dem tatsächlichen Handeln daraus. 

Wie können wir Vertrauen also umsetzen? 

Indem wir aufhören, darüber hüllenlos zu reden und beginnen, Vertrauen stattdessen ernsthaft mit Leben zu füllen. Das ist eine Aufgabe von allen, die Teil einer Gemeinschaft sind.
Wie das geht? … gleich.


Um vom Selben zu sprechen, möchte ich zunächst die Definition, der ich folge, von Wolfram Schön (Physiker und Autor) heranziehen. 

Vertrauen ist die Zuversicht, dass ein anderer berechenbar im gemeinsamen Interesse handelt.

Dieser Definition folgend, ist grundlegend die Einstellung des Menschenbildes relevant. 

Die XY-Theorie von McGregor ist sicher vielen bekannt und veranschaulicht simpel die Einstellung von Menschen zur Arbeit auf Basis zweier Menschenbilder. 

  • Theorie x schreibt dem Menschen eine negative Einstellung zur Arbeit zu.
    Das X-Bild geht davon aus, dass Menschen unreif, faul, unwissend und mit wenig Eigenverantwortung ausgestattet sind.

  • Theorie y schreibt dem Menschen eine positive Einstellung zur Arbeit zu. 
    Das Y-Bild geht davon aus, dass Menschen leistungsbereit, motiviert, innovativ und kreativ sind. Sie arbeiten gern und übernehmen Verantwortung. 

Je nachdem wie Vorgesetzte ihre Mitarbeitenden einordnen, resultiert daraus ein anderer Umgang und unterschiedliche Führungsstile. 

Daraus ergibt sich eine selbsterfüllende Prophezeiung.
Denn wer Menschen so behandelt, als seien sie faul, unreif und dumm, der wird genau dieses Verhalten in seinem Team erzeugen. 

Wer umgekehrt einen positiven Blick auf seine Mitarbeitenden legt, dem wird auch viel Positives entgegenkommen. Wertgeschätzte Mitarbeitende, denen Achtung und Vertrauen geschenkt wird, identifizieren sich viel leichter mit der Führungskraft, dem Team und der Organisation. 

Nicht überzeugt? Dann probiere es aus. 

Das Gesetz der Reziprozität 

Vertrauen schenken führt zu einer verpflichtenden Kraft. 
Denn Vertrauen erzeugt Ansprüche. Es bindet. 
Je größer die vertrauensgebende Vorleistung, desto größer die verpflichtende Wirkung. 

Die psychologische Mechanik dahinter:
Wir Menschen suchen den Ausgleich.
Geben und Nehmen müssen im Gleichgewicht sein, wenn wir uns entspannt fühlen sollen. 

Der Vertrauensgeber hat etwas in uns investiert. Dadurch gerät die Beziehung aus dem Gleichgewicht und wir versuchen unweigerlich das Gleichgewicht wiederherzustellen. Das ist das Gesetz der Reziprozität.

Ein positives Menschenbild allein reicht jedoch meist nicht, um eine Vertrauenskultur zu implementieren.
Die Y-Theorie und das Wissen um die verpflichtende Kraft dient aber sehr wohl als Grundpfeiler einer nachhaltigen Vertrauensbasis. 


Die sieben Aspekte des Vertrauens

Der bereits benannte Wolfram Schön hat darüber hinaus in seiner “Physik des Vertrauens” einen naturwissenschaftlichen Blick auf die Erarbeitung einer Vertrauenskultur gelegt.  Selbst eine Formel zur Vertrauensbildung hat er dazu abgeleitet.

Wolfram Schön nutzt dabei die Analogie zur Physik und beschreibt die Entstehung von Vertrauen.

Durch das Handeln und die Art der Kommunikation unter Berücksichtigung und Anwendung der unten benannten Aspekte, entsteht automatisch Vertrauen zwischen den Interaktionspartnern.  

Diese Aspekte sind: 

  1. Kompetenz

  2. Selbstvertrauen

  3. Wertschätzung

  4. Interesse

  5. Information 

  6. Respekt und 

  7. Erleben 

Alle diese Punkte tragen dazu bei, die persönliche Wirkung zu steigern und ein stabiles Vertrauensverhältnis entstehen zu lassen. 

Und wie geht das jetzt konkret in meinem Unternehmen?
Wenn Du tiefergehendes Interesse daran hast, wie Du in Deinem Unternehmen eine nachhaltigen Vertrauenskultur implementieren möchtest, kontaktiere mich gern.
Ich biete dazu entsprechende Trainings und Workshops an, in denen wir konkret an allen Aspekten gemeinsam arbeiten.

Workshops von der Situationsanalyse, über eine Mind-Set Entwicklung bis hin zu nachhaltigen Maßnahmen und Reflexion, um eine substanzielle Vertrauenskultur aufzubauen.  


Vertrauen trainieren?
Ja richtig. Vertrauen lässt sich nicht erzeugen oder anordnen.
Vertrauen kann man auch nicht unbedingt einfach so. Zu Vertrauen kannst Du befähigt werden und es erlernen. Die benannten 7 Aspekte bilden dazu einen vollumfänglichen Rahmen. 

Wir können die Verantwortung für eine substanzielle Vertrauenskultur nicht über künstliche Intelligenz abbilden lassen oder delegieren. Es liegt bei jedem Einzelnen und jeder Einzelnen, in den Vertrauenszirkel einzutreten und diese zu leben.

Sei die beste Version von Dir selbst.




Quellen
Vertrauen führt - Reinhard Sprenger
Vertrauen, die Führungsstrategie der Zukunft - Wolfram Schön
Trust-based Leadership - Martin Schmiedel
Vertrauen. Die unsichtbare Macht - Martin Hartmann

Zurück
Zurück

Vertrauen - Der Schlüssel erfolgreicher Unternehmenspolitik

Weiter
Weiter

Wenn das Leben Dir Zitronen gibt…